Willkommen bei der BIA
Juni 2025
Die Gesichter hinter BIA – heute: Svitlana und Anatolij aus der Ukraine
„Und dann kam der Krieg!“ - Anatolij (63) hält inne, schaut mich abwartend an. Er und seine Frau Svitlana (57) sitzen mir gegenüber und erzählen mir aus ihrem Leben. Svitlana hat sich mittlerweile zur „guten Seele“ im BIA-Laden entwickelt. „Ich weiß gar nicht, was ich manchmal ohne sie machen würde“, schwärmt 1. Vorsitzende Karin Geis. Svitlana macht die Arbeit Spaß. Neben dem Laden in Rot engagiert sie sich auch noch bei der Tafel in Walldorf. In ihrer Heimat hat sie in einer Änderungsschneiderei und als Verkäuferin in einem Damenbekleidungsgeschäft gearbeitet. Anatolij greift nach ihrer Hand, lächelt sie an: „Dann hat mir meine Frau eine Tochter geschenkt und musste nicht mehr arbeiten.“
Anatolij selbst ist anpacken gewohnt. Nachdem der Traum von einer Profikarriere im Kartrennsport geplatzt war, erzielte er im Fernstudium einen Abschluss als Elektrotechniker. Als solcher fand er Arbeit beim Militär und in Autowerkstätten. Wenn es mal nicht so lief, verkaufte er Äpfel auf dem Markt oder arbeitete bei einem Schlüsseldienst. Zuletzt kehrte er wieder in sein eigentlich Fach bei einer Heizungsfirma zurück. - Und dann kam der Krieg! Kurz nach Beginn des russischen Angriffskriegs auf sein Heimatland floh er mit seiner Familie aus Charkiw. Dort hatten sie in Anatolijs Elternhaus gelebt. „Ich weiß, dass dort nur noch die Küche steht. Ich muss alles wieder aufbauen, wenn wir zurückkehren!“ erzählt er mit unerschütterlichem Optimismus.
In Rot fanden sie relativ schnell eine Wohnung, in die jedoch zunächst ihre erwachsene Tochter mit Ehemann und Kind einzog. Die Tochter wiederum knüpfte Kontakte zu einer weiteren Roter Familie, die ihre Eltern bei sich unterbringen konnte. „Unsere Vermieter und ihre Familie sind super!“ erzählt Anatolij strahlend. Lediglich dass diese sich räumlich einschränken mussten, um ihnen ein Zuhause zu bieten, bedrückt ihn und seine Frau ein wenig.
Ihre Tochter verwirklichte hier schließlich ihren lange gehegten Traum und beantragte erfolgreich eine Green Card für die USA. Als freiberufliche Fotografin lebt sie mittlerweile mit Mann und 4-jähriger Tochter – 17 Flugstunden entfernt – auf Hawaii. „Sie und meine Enkelin vermisse ich am meisten,“ sagt Svitlana traurig. „Uns bleiben momentan nur Video-Telefonate“.
In Rot gefällt es den beiden: „Die Menschen sind sehr freundlich zu uns. Wir fühlen uns wohl hier.“ Anatolij hat als Hausmeister in einer Wieslocher Schule eine Arbeit gefunden, die ihm Freude macht. Die größte Schwierigkeit für beide ist nach wie vor die deutsche Sprache, aber sie besuchen Sprachkurse und kommen immer besser zurecht. Am Ende erzählt mir Svitlana: „Nächstes Jahr kommt uns unsere Tochter mit Familie besuchen – vielleicht schon Ende dieses Jahres!“ und dann geht ein Strahlen über ihr Gesicht, dass einem das Herz aufgeht!
Eine Wohnung für eine eritreische Familie gesucht!
„Wir sind glücklich in St. Leon-Rot und froh, dass wir uns hier zuhause fühlen. Unsere Tochter geht gerne in den Kindergarten und wir haben viele Freunde, die uns unterstützen sowie eine Arbeit, mit der wir unser Leben bestreiten können“, so Yordanos, die mit ihrer Vier-köpfigen Familie seit einigen Jahren in unserer Gemeinde lebt. Yordi, wie sie von den meisten genannt wird, ist eine Powerfrau, die im letzten Jahr, trotz Kleinkind und Schwangerschaft, ihre Ausbildung zur Pflegehelferin in einer ortsansässigen Einrichtung abgeschlossen hat. Sie hilft sofort, wenn sie gebraucht wird in unserem Verein, sei es im letzten Jahr beim 50-Jahre Gemeindefest oder als Köchin bei unserem Event „Vielfalt schmecken“:
Trotz den menschenrechtswidrigen Verhältnissen in Eritrea und ihrer gefährlichen Flucht durch die Wüste und über das Mittelmeer sind das Paar Yordanos und Daniel ein Beispiel für Optimismus und den unbedingten Willen, es in Deutschland schaffen zu wollen. „Ein Zurück wird es nicht geben“, so Daniel. Er arbeitet bei einer Gipserfirma im Ort. Beide sprechen gut deutsch, sind bei Arbeitskollegen und Vorgesetzten beliebt und haben sich vorbildlich integriert.
Sie leben seit sieben bzw. acht Jahren in Deutschland und seit etwa fünf Jahren in St. Leon-Rot. Mit ihren beiden Kindern (4 Jahre/4 Monate) wohnen sie in einer inzwischen zu kleinen Wohnung. Sie möchten gerne hier wohnen bleiben: „Für mich ist es wichtig, dass ich keinen weiten Weg zur Arbeit habe, da ich früh anfange. Da nun das zweite Kind da ist, brauchen wir eine größere Wohnung – drei Zimmer wären ideal, damit wir langfristig uns ein neues Zuhause schaffen können“, so Daniel.
In Eritrea herrscht seit über 30 Jahren der Diktator Asayas Aferkwi. Armut, Hunger, Folter, Misshandlungen, willkürliche Inhaftierung, Militärdienst für Frauen und Männer, der bis zum 65. Lebensjahr dauern kann, bestimmen das Leben. Laut Amnesty International sind tausende politische Häftlinge inhaftiert, viele Verhaftungen geschehen willkürlich. Die Bedingungen in den Lagern und Militärgefängnissen sind unmenschlich. Deshalb verlassen viele, vor allem junge Menschen, das Land. Im Rhein-Neckar-Kreis sowie in St. Leon-Rot gibt es eine Community von eritreischen Menschen, die aus dem, wie es auch genannt wird, „Nordkorea Afrikas“ kommen. Eritreer, die in Baden-Württemberg einen Asylantrag stellen, erhalten in der Regel ein Aufenthaltsrecht.
Yordanos und Daniel sind auf dem Weg sich in Deutschland einen Daueraufenthalt zu erarbeiten, die Bedingungen sind demnächst erfüllt. Alles, was zu ihrem Glück fehlt, ist eine Wohnung. Deshalb bitten wir um Unterstützung und sind für jeden Tipp dankbar.
Dringend gesucht:
3-Zimmer-Wohnung in St. Leon-Rot. Wir helfen gerne bei der Vermittlung und unterstützen bei Fragen. Bitte E-Mail an: vorstand@asyl-st-leon-rot.de
Mai 2025
Ein voller Erfolg: Kochabend "Vielfalt schmecken - Köstliches aus dem Orient"
Düfte wie aus 1001 Nacht zogen an einem Freitagabend Mitte Mai durch die ansonsten eher nüchtern anmutende Lehrküche der St. Leoner Mönchsbergschule und verströmten einen Hauch von Orient. Zwei Dutzend Entdeckungsreisende waren fest entschlossen, sich neue Genusshorizonte zu erschließen unter dem Motto: „Vielfalt schmecken – Köstliches aus dem Orient“. Schon die Rezepte weckten bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern große Erwartungen: Tabouleh aus Syrien, Falafel aus dem Irak, Tsada Sga aus Eritrea als Hauptspeisen, Schafskäsekompositionen und Ofengemüse als Beilagen sowie Baklava (Irakische Variante) und Erdbeerquark als Dessert.
Nach der Begrüßung durch die 1. Vorsitzende Karin Geis und einer kurzen Vorstellungsrunde der Helfer ging es auch gleich zur Sache: Unter der fachkundigen Anleitung des Profikochs Kurt Trunk wurde nach Originalrezepten aus den Heimatländern unserer Geflüchteten voller Eifer geschnippelt, gedünstet, gebraten, geknetet, gefüllt und angerichtet. Schließlich konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer voller Stolz ein üppiges Buffet aufbauen, das auf der weitläufigen Anrichte gerade so Platz fand. Abgerundet wurde das Angebot durch orientalischen Schwarztee und regionalen Weißwein.
An der von Elvira Maga perfekt eingedeckten und liebevoll dekorierten Tafel fanden alle Hobbyköchinnen und -köche bestens gelaunt zu einem gemeinsamen Festmahl zusammen, so dass es am Ende nur zufriedene Mienen, anerkennende Blicke und glückliche Gesichter gab - alles schmeckte ganz vorzüglich!
Elvira Maga, die diesen Abend zusammen mit Karin Geis organisiert hatte, gebührt ein ganz herzliches Dankeschön, ebenso wie allen Helferinnen und Helfern, darunter insbesondere Kurt Trunk, sowie allen unseren Gästen.
Besonders schön: Nicht nur die Kochtöpfe waren prall gefüllt, sondern auch in den Spendentopf wurde großzügig eingezahlt – und zwei der Teilnehmer waren so begeistert, dass wir sie gleich als neue Mitglieder bei BIA begrüßen durften!
Der Kochabend fand im Rahmen der „Wochen der Vielfalt“ statt und war in kürzester Zeit ausgebucht. „Wir hätten locker zwei Veranstaltungen bestreiten können, so groß war die Nachfrage!“ verriet die 1. Vorsitzende Karin Geis. Insofern drängt sich die Frage auf: „Warum gibt es solche Veranstaltungen nicht häufiger?“ - Karin Geis: „Es fehlt uns schlicht und ergreifend an Helfern, ohne die eine solche Veranstaltung nicht gelingen kann. Über einen Mangel an passiven Mitgliedern können wir nicht klagen, es sind die zupackenden Hände, die uns fehlen!“
Wer sich angesprochen fühlt und sich vorstellen kann, ein paar Stunden seiner Freizeit zu investieren, ist im Kreise der BIA herzlich willkommen. Es werden aktive Helfer gesucht, die unsere wichtige Arbeit unterstützen. Ansprechpartner finden sich im Laden in der Hauptstraße 113 oder schicken Sie uns eine Mail an: vorstand@asyl-st-leon-rot.de!
Hier der Link zum Rezepte-pdf
Infostand beim Kindergarten St. Nikolaus
Am vergangenen Sonntag waren mit einem Infostand im Kindergarten dabei. Wir präsentierten uns mit Infomaterial und einem Mal-Spiel, an dem die Kleinen großes Interesse zeigte. Wir informierten über unsere Arbeit und unsere Angebote, wie z.B. Familienpatenschaften oder Sprachunterricht. Auf dem Foto sind von links: Karin Geis, Ute von Hahn und Elvira Maga.
April 2025
Kochabend: Vielfalt schmecken - Köstliches aus dem Orient
Wir sind dabei - bei der ersten "Woche der Vielfalt", initiiert von der Gemeindeverwaltung St. Leon-Rot. Geplant ist ein Kochabend unter dem Motto "Vielfalt schmecken - Köstliches aus dem Orient" mit Rezepten aus den Heimatländern unserer Geflüchteten. Die arabische Küche gehört mit ihren vielen frischen Zutaten und orientalischen Gewürzen zu den interessantesten Küchen mit Geschmacksexplosions-Garantie.
Zusammen gekocht und gebacken werden z. B.:
Tabouleh - ein köstlicher Salat mit Bulgur, Tomaten und ganz viel Petersilie Falafel - frittierte, vegetarische Kichererbsenküchle Baklava - verschiedene Süßspeisen und vieles andere Nutzen Sie die Gelegenheit und fachkundiger und professioneller Anleitung - wir haben einen Profikoch dabei - eine Einführung in die arabische Küche zu erhalten.
Die Wochen der Vielfalt sollen Menschen unterschiedlicher Altersgruppen, Religionen und Kulturen zusammenbringen. Wir möchten gemeinsam ein Zeichen für Toleranz und Zusammenhalt sezten und freuen uns über zahlreiche Anmeldungen. Wir versprechen einen unterhaltsamen und inspirierenden Abend.
Wir bitten um Anmeldung per Mail bis zum 05.05.25: karin.geis@asyl-st-leon-rot.de
Februar 2025
Winterfeier der BIA
Am Sonntag, den 08.02., fand unsere diesjährige Winterfeier im Seerestaurant in St. Leon statt. Um die 40 Ehrenamtliche waren gekommen und wurden von der 1. Vorsitzenden Karin Geis begrüßt.
Los ging es bereits am späten Nachmittag mit einem Vortrag des Vereins "Pickup4Ukraine". Michael Sylvester und Annette Ehrnsperger berichteten mit einem Bildvortrag von ihren Fahrten in die Ukraine. Der Verein organisiert Sach- und Geldspenden, vor allem für Fahrzeuge und medizinische Hilfsmittel. Transportiert wurden bisher etwa vierzig Autos - vor allem Pickups und Transporter, weitere Fahrten sind in Planung.
Die Fahrzeuge werden je nach Einsatz umgebuat und für Materialtransporte oder auch Krankentransporte aus dem Kampfgebiet genutzt. Finanziert werden die Fahrten von den Ehrenamtlichen selbst, damit alle Geldspenden in das Material fließen können.
Der Bildervortrag erzählte die Geschichten der Fahrer auf dem Transportweg und ihre Begegnungen mit unterschiedlichen Menschen, die in der Ukraine dafür sorgen, dass alle Spenden direkt ankommen.
Im Anschluss an den Vortrag konnte unser Vorstand Karin und Elvira (Mitte) einen Scheck über 500 Euro Euro als Spende der BIA an Annette und Sylvester übergeben.
Dann leitete Karin zum gemütlichen Teil des Abends mit Sektempfang und leckerem Abendessen ein.
Da viele Ehrenamtliche in verschiedenen Aufgabenfeldern aktiv sind, wie Fahrradwerkstatt, Laden, Sprachunterricht oder individueller Betreuung, war der Abend eine schöne Gelegenheit, sich in Ruhe auszutauschen oder sich kennenzulernen.
Der Vorstand bedankte sich für die ehrenamtliche Arbeit im vergangenen Jahr und gab einen Ausblick auf die Aktionen in 2025, wie z.B.
* Teilnahme an der Projektwoche Woche der Vielfalt
* Sonntagscafé
* Mitgliederversammlung
Vortrag und Winterfeier der BIA
Wir laden die Bevölkerung ein zu einem Vortrag des Vereins „Pickup4Ukraine – Unterstützung für Kriegsopfer der Ukraine e.V.“ am Sonntag, dem 09. Februar ab 16 Uhr im Restaurant am See.
Michael Sylvester und Dr. Annette Ehrnsperger, die Vereinsvorstände des Vereins, geben in ihrem Vortrag einen Eindruck über ihre ehrenamtliche Arbeit. Sie organisieren den Kauf und Transport von Fahrzeugen und medizinischen Hilfen. Seit über zwei Jahren fahren sie diese selbst in die Ukraine und übergeben sie direkt dort, wo sie benötigt werden, nämlich in Grenznähe zu Russland. Sie berichten über ihre Begegnungen mit Familien, SoldatInnen, AnwältInnen und PsychologInnen.
Die Fahrzeuge werden voll beladen, insbesondere mit gespendeten medizinischen Hilfsgütern, die eine ukrainische Charity-Organisation an Krankenhäuser in Frontnähe verteilt. Damit die Arbeit weitergehen kann, informieren die Ehrenamtlichen über ihre Arbeit und sammeln Spendengelder. Die BIA lädt alle Interessierte zum Informationsnachmittag ein.
Termin:
Sonntag, 09.02.25 ab 16 Uhr Infovortrag von Pickup4Ukraine, Restaurant am St. Leoner See
Im Anschluss daran findet unsere Winterfeier statt.
Winterfeier der BIA
Sonntag, 09.02.25 ab ca. 17.30 Uhr für Ehrenamtliche und Partner.
Wir bitten um Anmeldung: vorstand@asyl-st-leon-rot.de
Januar 2025
Zum Glück fehlt noch die eigene, private Wohnung
Oft begegnen uns in unserer ehrenamtlichen Arbeit Vorurteile über Geflüchtete. Bei der Arbeitsvermittlung ist das weniger zu spüren, weil viele Arbeitgeber händeringend nach Arbeitskräften suchen und froh sind, wenn sie Bewerber für ihre Stellen finden. Ganz anders sieht die Situation am Wohnungsmarkt aus. Vermieter haben die Sorge, dass Geflüchtete die Miete nicht bezahlen können, dass sie abgeschoben werden oder dass die Kommunikation wegen Sprachdefiziten schwierig wird. Das führt leider dazu, dass viele berufstätige Geflüchtete lange in Unterkünften leben, die als Notunterkünfte der Gemeinde gedacht sind, oft in beengten Verhältnissen. In Absprache mit dem Integrations-Gemeinde-Team möchten wir daher gerne Geflüchtete vorstellen, die schon länger in St. Leon-Rot leben, eine Arbeitsstelle haben und von denen wir meinen, dass sie gut integriert sind. Sie suchen schon lange nach einer geeigneten Wohnung und freuen sich über eine Chance.
Sulaiman Seifin ist 33 Jahre alt und stammt aus dem Irak. Nach dem Fall Saddam Husseins hatten sich in dem entstandenen Machtvakuum verschiedenste Gruppierungen gegründet, darunter terroristische Organisationen. Der so genannte Islamische Staat, bzw. „Daesh“ wie die Iraker sagen, hat das gesamte Dorf zerstört, in dem Sulaiman bis dahin gelebt hatte. Mit dem einsetzenden Flüchtlingsstrom gelangte er vor fünf Jahren nach Deutschland, über Stationen in Schwäbisch Hall und Heidelberg landete er in St. Leon-Rot, wo er seit 3 Jahren lebt. Sein Deutsch ist okay, er spricht langsam, er schafft es, sobald er Vertrauen gefasst hat, sich verständlich zu machen – zur Not wird mit Übersetzungsapps gearbeitet. Sulaiman arbeitet bei REWE in Wiesloch, zur Arbeitsstelle fährt er mit dem Fahrrad oder mit dem Bus. Er sucht nach einer kleinen bezahlbaren Wohnung in St. Leon-Rot oder Umgebung.
Diyar Hama Sharif stammt ebenfalls aus dem Irak, mit seinen 34 Jahren ist er nur etwas älter als Sulaiman, lebt nunmehr auch schon 10 Jahre in Deutschland, was man an seinen Deutschkenntnissen auch hören kann. Er kommt ursprünglich aus der irakischen Stadt Sulaimaniyya. Auch er beklagt, dass sich mit dem Sturz Saddam Husseins nichts gebessert habe. „Erst hatten wir ein großes Problem, das war Saddam, heute haben wir fünf oder sechs.“ Diyar arbeitet in der Gießerei in St. Leon-Rot, harte Arbeit machen dem jungen Mann nichts aus. Gerne würde er mit seiner Frau und dem gemeinsamen Kind zusammenleben, die ins bayerische Rögling in der Nähe von Donauwörth zugewiesen worden ist – einfache Fahrt: 220 km. Da sie weiteren Nachwuchs erwarten, wäre es für Diyar wichtig, eine gemeinsame Wohnung für die junge Familie zu finden.
Gerne informieren wir Sie bei Interesse: info@asyl-st-leon-rot.de
Dezember 2025
Eine Weihnachtsspende der Firma Fontus für die BIA
Alexander Wessendorf, Geschäftsführer der Firma Fontus Immobilien, übergab letzte Woche einen Spendencheck in Höhe von 500 Euro an die Vorstandsmitglieder der BIA Karin Geis, Elvira Maga und Ute von Hahn. Die Spende soll dazu beitragen, die Arbeit der BIA mit unserem Laden für Bedürftige, Deutsch- und Nachhilfekursen, individuelle Begleitung von Geflüchteten und anderen Angeboten zu unterstützen. „Wir bei Fonts Immobilien freuen uns, eine lokale Initiative zu fördern,“ so Alexander Wessendorf.
Aufmerksam auf die BIA wurde Herr Wessendorf vor einigen Jahren, als er aktiv von einer Ehrenamtlichen auf eine Stellenanzeige angesprochen wurde. Die Stelle als Hausmeister passte genau auf einen syrischen Familienvater, der gerade eine Qualifizierung als Haustechniker abgeschlossen hatte und dessen Deutschkenntnisse gut genug waren, um in eine Arbeit einzusteigen. Die Firma Fontus gab dem praktisch begabten Syrer, der mit seiner gesamten Familie inzwischen die deutsche Angehörigkeit hat, eine Chance und Munzer ist bis heute dort beschäftigt. Eine Win-win-Situation für alle. Herr Wessendorf zeigte sich offen für weitere Neueinstellungen: „Wir sind im Immobiliensegment tätig und suchen immer wieder motivierte Mitarbeiter, vor allem im Bereich Facility-Management.“ Gut zu wissen, denn sowohl das Gemeinde-Integrationsteam als auch einige Ehrenamtliche versuchen immer wieder, Geflüchtete in Ausbildung und Arbeit zu vermitteln.
Karin Geis, die sich seit vielen Jahren für Geflüchtete einsetzt, betonte die Bedeutung solcher Unterstützungsaktionen: „Wir freuen uns sehr, zu sehen, wie örtliche Firmen uns unterstützen - nicht nur durch eine Geldspende, sondern auch mit gelebter Integration. In den letzten Jahren haben viele Neubürger eine Arbeitschance erhalten - vor allem in kleineren bis mittleren Unternehmen im Handwerk.“
Wir wünschen allen Freunden der BIA ein gutes, gesundes und vor allem friedliches JAHR 2025.
Für 2025 haben wir wieder viele Pläne. Das Jahr beginnt mit einem Vortrag des Vereins „Pickup4Ukraine – Unterstützung für Kriegsopfer der Ukraine e.V.“ und unserer Winterfeier am 9. Februar für unsere Ehrenamtliche.
Michael Sylvester und Dr. Annette Ehrnsperger, die Vereinsvorstände der Organisation, geben in ihrem Vortrag einen Eindruck über ihre ehrenamtliche Arbeit. Die BIA leitet einen Teil der Spenden, die bei uns eingehen, mit dem Betreff Ukraine immer wieder an Pickup4Ukraine weiter.
Zusätzlich konnten noch vor Weihnachten die Erlöse von über 800 Euro, die beim Advent im Garten der Familie Arnhold zusammen gekommen sind, weitergegeben werden. Am ersten Advent fand die Veranstaltung statt, bei der Würstchen, Crêpes, Süßes und Gebasteltes gegen Spenden abgegeben wurden, statt. Das Geld wird vor allem für den Kauf und Transport von Fahrzeugen und medizinischen Hilfen eingesetzt. Seit über zwei Jahren fahren sie diese selbst in die Ukraine und übergeben sie direkt dort, wo sie benötigt werden, nämlich in Grenznähe zu Russland. Sie berichten über ihre Begegnungen mit Familien, SoldatInnen, AnwältInnen und PsychologInnen. Die Fahrzeuge waren jeweils voll beladen, insbesondere mit gespendeten medizinischen Hilfsgütern, die eine ukrainische Charity-Organisation an Krankenhäuser in Frontnähe verteilt. Damit die Arbeit weitergehen kann, bitten die Ehrenamtlichen um Unterstützung und laden gemeinsam mit der BIA zum Informationsnachmittag ein.
Termin: Sonntag, 09.02.25 ab 16 Uhr Infovortrag von Pickup4Ukraine
Im Anschluss daran, ab ca. 17.30 Uhr findet die Winterfeier für Ehrenamtliche und Partner statt
Der Nikolaus bei der BIA
Einen kleinen Rückblick möchten wir noch auf unsere Nikolaus-Aktion am 13. Dezember für geflüchtete Kinder geben. Wir haben 120 Päckchen gepackt mit Obst und Süßigkeiten. Die Kinderaugen wurden groß und freudig, als diese von Nikolaus Albert höchstpersönlich im Hof der BIA verteilt wurden. Nachdem gesungen und ein Gedicht vorgetragen wurde, gab es die beliebte Fotosession der Kinder mit dem Nikolaus, die jedes Jahr beliebt ist. Wir bedanken uns bei allen Helfern und insbesondere Albert Weinlein für seinen seit vielen Jahren gekonnten und vor allem bei den Kindern lang ersehnten Auftritt.
Advent im Garten bei den Arnholds wieder ein voller Erfolg
Das diesjährige Advent-im-Garten-Event von und bei Familie Arnhold in der Stefanstraße war ein voller Erfolg. Zahlreiche Besucher kamen und verweilten sich in adventlich geschmückten Hof, Garten oder in den gemütlichen Räumlichkeiten bei einem Glühwein, einem Crêpe oder einer Bratwurst. Weihnachtliche Musik gab es von Tobias Rehorst und Familie Bierwald. Andreas Selbstgebasteltes und -gekochtes, wie selbstgebrannte Mandeln, Plätzchen oder Marmelade, wurde gerne mitgenommen und mit einer Spende belohnt. So kamen an dem Abend 825 Euro zusammen, die die Familie Arnhold an den Verein Pickup4Ukraine – Unterstützung für Kriegsopfer der Ukraine e. V. – spendete. Auch die BIA hat vor Kurzem 1.000 Euro an den Verein direkt gespendet.
Annette Ehrnsperger und ihr Team sind bereits mit einem Pickup, voll beladen mit medizinischem Material, und einem Auto, das in der Ukraine bleibt für Transporte zur und weg von der Frontlinie, unterwegs. Alle Spenden, ob monetär oder Sachspenden, werden direkt und vollständig weiter gegeben. Wir drücken die Daumen, dass alle wieder wohlbehalten zurückkommen.
Mehr Infos: htpps://pickup4Ukraine.org
November 2024
Advent im Garten am 30.11.24
Das passende Event zum 1. Advent findet im Garten bei der Familie Arnhold statt. Der festlich geschmückte Hof und Garten bringen die Besucher in Vorweihnachtsstimmung. angeboten werden Würstchen vom Grill und frisch gebackene Crêpes, Kuchen, Suppe, Punch und Glühwein.
Zum Aufwärmen gibt es eine gute Stube mit Kamin und Sitzgelegenheiten. Weihnachtslieder, Kerzenlicht und ein kleiner Bazar mit selbstgebastelten kleinen Geschenkideen und wunderbaren Marmeladen, Plätzchen usw. zaubern Weihnachtsmarktatmosphäre in entspannter Umgebung.
Den Erlös spendet die Familie Arnhold an Pickup4Ukraine. Der Verein unterstützt Kriegsopfer und deren Familienangehörige in Form von Sach- sowie Geldspenden. Persönlich fahren die Ehrenamtlichen immer wieder in die Ukraine und sorgen für die Beschaffung, den Transport und die direkte Verteilung von benötigten Gütern, insbesondere von Fahrzeugen, medizinischem Material, Kleidung sowie Nahrungsmitteln. Empfänger sind Krankenhäuser, soziale und schulische Einrichtungen, direkt betroffene Familien und Privatpersonen sowie die Streitkräfte der Ukraine.
Mehr Infos über Pickup4ukraine finden Sie auf der Website:
https://pickup4ukraine.org
Oktober 2024
Bericht von unserer Mitgliederversammlung
Am 16. Oktober fand unsere jährliche Mitgliederversammlung im Harres statt. Der Abend wurde von unserer 1. Vorsitzenden Karin Geis geleitet. Sie begrüßte die Anwesenden und die neue Integraiontsbeauftragte der Gemeinde, Diana Matha. Zunächst berichtete Karin über die steigende Mitgliederanzahlen sowie in die Gemeinde aufgenommen Geflüchteten. Derzeit leben 257 Geflüchtetete, davon 115 aus der Ukraine und 142 Personen aus den anderen Herkunftsländern, in St. Leon-Rot.
Danach stellte Karin Geis die vielen Aktivitäten im vergangenen Jahr vor. So gab es mehrere Veranstaltungen: ein Vortrag des Vereins Pickup4Ukraine, Nikolaus, Advent im Garten, Winterfeier, Teilnahme am Jubiläums-Fest der Gemeinde, Picknick im Park u.a. Neben den regelmäßigen Angeboten wie Sprachunterricht, unserem Laden, Fahrradwerkstatt, Patenschaften, Möbeltransporte wurde ein offener Sprachtreff wöchentlich installiert. Es folgte der Bericht des Schatzmeisters Konni Weinacht und des Kassenprüfers Günter Arnhold, die einen positiven Haushalt präsentierten.
Im Anschluss an die Berichte stellte sich Frau Matha vor, die als Integrationsbeauftragte zukünftig Ansprechpartnerin der Ehrenamtlichen von Seiten der Gemeinde ist.
In einer anschließenden Frage- und Diskussionsrunde wurde die vor Kurzem getroffene Entscheidung des Gemeinderates, das Integrationsmanagement zukünftig an den Rhein-Neckar-Kreis abzugeben und somit die Arbeitsverträge zweier von drei Integrationsmanagern aufzulösen, sehr bedauert. Lange Jahre haben wir mit dem Integrationsteam eng und gut zusammengearbeitet. Grund für die Beendigung des Integrationsmanagements in der Gemeinde ist das in 2025 gekürzte Budget des Landes Baden-Württembergs. Zukünftig werden die Gelder nicht mehr direkt an die Gemeinden ausbezahlt, sondern über das Landratsamt des RNK. Dieser stellt Sozialarbeiter ein bzw. vergibt dies an externe Dienstleister, die die Integrationsberatung sicherstellen sollen. Voraussichtlich in erheblich geringerem Zeitumfang als es bisher der Fall war.
Von den 54 Kreiskommunen haben sich lediglich vier Kommunen, eine davon unsere, zu diesem Schritt entschieden. Alle anderen Kommunen halten die Arbeit für so wichtig, dass sie sie nicht abgeben werden, z.T. trotz schwieriger Finanzen.
Es wurde vor allem in Anbetracht der noch in 2024 aufzunehmenden 44 Personen sowie der noch ungewissen Quote in 2025 Bedenken über die Betreuung der Geflüchteten vor Ort geäußert. Ein wichtiges Anliegen wäre, so die Äußerung des Vorstandes, dass die Beratung weiterhin vor Ort stattfindet, mit konstanter Besetzung.
Bei den Integrationsmanagern bedanken wir uns für die engagierte Arbeit. Sie haben viel zur Akzeptanz von Geflüchteten in unserer Gemeinde beigetragen.
Mit dem Dank an alle Ehrenamtliche und einem Ausblick auf zukünftige Veranstaltungen beendete Karin Geis den Abend.
September 2024
Einladung zur Mitgliederversammlung
Termin: Mittwoch, den 16.10.2024, 19 Uhr
Ort: Baden-Saal
im Harres-Veranstaltungszentrum, An der Autobahn 60, St. Leon-Rot
Am Mittwoch, dem 16. Oktober, findet um 19 Uhr die Mitgliederversammlung unseres Vereines statt. Karin Geis, 1. Vorsitzende, wird einen kurzen Rückblick geben - von unseren Aktivitäten - und durch den Abend führen. Konrad Weinacht, Schatzmeister der BIA, legt seinen Rechenschaftsbericht ab und die Arbeitskreisleiter berichten über ihre Aktivitäten im zurückliegenden Jahr. Eingeladen sind alle Mitglieder und Interessenten.
Tagesordnung
Begrüßung Feststellung der ordnungsgemäßen Einladung Feststellung der Beschlussfähigkeit Bericht des Vorstandes für das abgelaufene Kalenderjahr Bericht des Schatzmeisters Bericht der Kassenprüfer Entlastung Vorstandschaft und Kasse Berichte aus den Arbeitskreisen Termine und Sonstiges Anträge auf Ergänzung der Tagesordnung müssen bis eine Woche vor der Versammlung schriftlich beim Vorstand eingereicht werden, damit der Vorstand sie noch auf die Tagesordnung setzen kann.
Wir freuen uns, über zahlreiches Erscheinen und über eine kurze Anmeldung an vorstand@asyl-st-leon-rot.de
Die Vorstandschaft
Wir sind wieder da!
Unser Laden hat wieder geöffnet seit letzter Woche - vor allem, damit sich die Familien mit Schulmaterial und allem, was es zu Schulbeginn braucht, eindecken können. Alle Schulanfänger erhalten von der BIA wie jedes Jahr eine prall gefüllte Schultüte mit vielem, was ein Erstklässler benötigt: vom Leselöwen-Buch bis hin zu Stiften und natürlich etwas, das den Schulalltag versüßt.
In St. Leon-Rot kommen nach wie vor neue Geflüchtete an - derzeit vor allem aus der Ukraine. Die Familien benötigen auf die Schnelle Schulmaterial, Sportartikel, Ranzen, Sportbeutel und Sportkleidung sowie Schuhe usw.
Hier sind wir nicht ausreichend ausgestattet und freuen uns über alles, was gut erhalten ist.
Abzugeben zu unseren Öffnungszeiten oder falls dies nicht klappt, bitte eine Mail schicken an: spenden@asyl-st-leon-rot.de
Unser Laden im Hof der Hauptstr. 113, OT Rot
dienstags, 10 bis 12 Uhr donnerstags, 15.30 bis 17.30 Uhr